goldschmiede-hammer-icon

Warum Platin?

Nun eigentlich müsste es „Warum kein Platin?” heißen.

eheringe-icon-trennlinie
goldschmiede-hammer-icon

Für Platin stehen schon fast unzählige Eigenschaften, die dieses Metall so begehrenswert machen:

Seine unvergleichliche Farbe:

Weiß und doch nicht Weiß, ein geheimnisvoller dunkler Schimmer der sich wie eine Aura um das Platin legt und die Blicke auf sich zieht.

Seine Unvergänglichkeit:

  • keine natürliche Säure kann es angreifen, geschweige denn lösen,
  • keine natürliche Flamme kann es schmelzen,
  • keinerlei Verfärben auch im legierten Zustand.
  • Nahezu kein Verschleiß (aufgrund seiner hohen Tenazität/Duktilität und gleichzeitig vorhandenen Härte) beim täglichem Tragen, Platinschmuck verliert nicht an Masse... er ist „ewig“.

Seine Reinheit:

Aufgrund der eben erwähnten Eigenschaften muss Platin nicht wie z.B. Gold nieder legiert werden, um tragbare Eigenschaften zu besitzen. 4-5% Zusatzmetall reichen vollkommen aus (960 bzw. 950er Platin) der Charakter des Platins wird somit nur sehr wenig verfälscht.

Seine Seltenheit:

Platin ist circa 30 mal seltener als Gold und nur sehr schwer zu gewinnen, da es sich gegen nahezu alle Chemikalien mit Erfolg zu Wehr setzt.

Sein Gewicht:

Wie kann etwas so kleines so schwer sein?! Platin ist mit einer Dichte von 21,45g/cm³ das drittschwerste aller Metalle, die zwei schwersten sind, wie könnte es auch anders sein, Osmium und Iridium, beides Platinnebenmetalle. Selbst die radioaktiven Schwermetalle müssen sich geschlagen geben. Ein Würfel von 16 cm Kantenlänge wiegt circa so viel wie ein erwachsener Mann, 88 kg! Daraus ergibt sich ein sehr angenehmes Tragegefühl des Eheringes (oder Schmuckstückes); spürbar aber nicht störend, immer an den erinnernd der „den zweiten“ trägt...

Seine Verträglichkeit

Es ist absolut allergenfrei, somit sind keinerlei Hautreaktionen möglich.

Es gäbe noch viel zu erzählen, das Meiste hat jedoch keinen direkten Bezug zum Tragen von Schmuck, wohl aber zur Anfertigung:

Extrem niedrige Wärmeausdehnung:

  • nicht warmbrüchig (im Gegensatz zu Gold und Silber)
  • sehr schlechter Wärmeleiter und daher Schweißbar! (schon einmal 1700°C ohne Schutz in der Hand gehalten? Nur 2 cm von den Fingern entfernt...) etc..

Sonstige Verwendungen:

  • Laborgeräte für Medizin und Chemie.
  • Elektrotechnik; Drähte, Kontakte, Anoden für galvanische Bäder.
  • Eichmaße (der Ur-Meter und Das Ur-Kilo bestehen aus Pt/Ir)
  • Katalysatoren in der Chemie.
  • Sehr abriebbeständige Spinndüsen für die Kunstfaserherstellung.
  • Hauptbestandteil von Medizinischen Geräten wie z.B. :Herzschrittmachern
  • und noch vieles mehr.

"Gegen" Platin

spricht eigentlich nur eines: sein hoher Preis, doch auch hier bieten wir Ihnen ein mehr als faires Angebot!

Legierung Schmelzintervall / °C Härte - HV* Dichte g/cm³
Pt 1000 1796 40-60 21,45
Pt/W950** 1840-1860 155- 310 20,9
Pt/Cu 960 1730-1745 120- 160 20,3
Au 1000 1063 18,5- 25 19,3
GG 750 892-905 120- 170 15,4
WG/Pd 750 1272-1280 100- 180 16,6
GG 585 833-857 129- 150 13,7
Ag 925 799-896 78- 120 10,3
*weichgeglüht-mech. verformt **Unsere Legierung

 

Geschichtliches:

eheringe-icon-trennlinie

Platin ist ein relativ „neues“ Metall da es aufgrund seines sehr hohen Schmelzpunktes von 1774°C von natürlichem Feuer nicht geschmolzen werden kann. Erst die der Entwicklung reinen Sauerstoffes im Jahre 1772 erreichte eine ausreichende Flammentemperatur. Die Geschichte des edelsten unter den Edelmetallen reicht jedoch in das 3. Jahrtausend vor Christus zurück... Die Ägypter haben kleinste Mengen in Schmuck mitverarbeitet, hielten es wahrscheinlich aber für Silber. Ende des 16. Jahrhunderts versuchte der französische Chemiker Lavoisier unter Verwendung eines Brennglases mit einer Brennweite von 3 Metern und einer Linse von 1,2m Durchmesser Platin zu schmelzen... vergebens.

Im 17. Jahrhundert wurde Platin in den spanischen Kolonien wie z.B. Ecuador zum ersten mal größere Beachtung geschenkt, allerdings im negativem Sinne. Da Platin nahezu die gleiche Dichte aufweist wie Gold (Pt: 21,45g/cm³ zu Au: 19,3g/cm³) wurde es als Kern in Goldmünzen eingeprägt um diese zu „strecken“. Die spanische Regierung ließ sogar beträchtliche Mengen Platins im Meer versenken, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Aus dieser Zeit stammt auch der Name Platin, was soviel heißt wie „kleines Silberchen“, da man mit ihm einfach nichts anfangen konnte. Einige Digger warfen es sogar zurück in die Flüsse, um weiter zu reifen, da man es aufgrund seiner Farbe aber dennoch hohen Dichte für unfertiges Gold hielt. Im Jahre 1751 dann endlich wurde Platin als Edelmetall eingestuft.

Um 1780 verfügte Ludwig der XVI., seines Zeichens König von Frankreich, dass nur der König selbst Platin besitzen dürfe. 1795 werden der Ur-Meter und das Ur-Kilogramm aus einer Platin-Iridium Legierung hergestellt, da es aufgrund seiner Eigenschaften (s.O.) perfekt geeignet ist. 1856 wurde die erste auf Knallgas basierende Platin Schmelze geschaffen und machte somit Platin in „größeren“ Mengen verarbeitbar. In den nun folgenden Jahrzehnten trat Platin einen Siegeszug durch die Adels- und Königshäuser an. Unter anderem sind die beiden größten Diamanten der Welt in Platin gefasst worden, Cullinan I im Zepter und Cullinan II in der Krone von Elizabeth Bowes-Lyon (Die Mutter von Königin Elisabeth der II.).

Zum Seitenanfang

Impressum | Datenschutzerklärung